Um die technischen Rahmenbedingungen für digitales Lernen zu verbessern, habe die Staatsregierung in den vergangenen Jahren massiv in die IT-Infrastruktur an Bayerns Schulen investiert, wie Kultusminister Michael Piazolo ausführte. Aktuell gibt es im Freistaat rund 63.000 digitale Klassenzimmer, knapp 300.000 verleihbare digitale Endgeräte für Schülerinnen und Schüler sowie rund 110.000 Lehrergeräte. Mit der nächsten Förderrunde 2022/23 soll bei den Lehrergeräten die Vollausstattung erreicht sein.
Digitale Schule der Zukunft
Im Pilotversuch „Digitale Schule der Zukunft“ werden im Schuljahr 2022/2023 neue pädagogische und didaktische Konzepte erprobt, bei denen das Lernen mit analogen und digitalen Medien und Werkzeugen selbstverständlich ineinandergreift – im Klassenzimmer genauso wie beim Lernen zuhause. Ziel ist ein Gesamtansatz für eine flächendeckende Weiterentwicklung des Unterrichts.
Um die digitalen Strukturen weiterzuentwickeln, wurde die BayernCloud Schule erfolgreich gestartet. Mit ihr stellt der Freistaat allen Schulen bereits jetzt unter anderem das Videokonferenzsystem Visavid sowie zahlreiche pädagogische Angebote kostenfrei zur Verfügung, insbesondere mebis mit seiner Lernplattform, einem Prüfungsarchiv, einer Mediathek und einer Online-Tafel. Zum Ende des Schuljahres 2021/2022 wurde die zweite Ausbaustufe erfolgreich abgeschlossen. In einem nächsten Schritt soll die BayernCloud Schule jetzt um einen sog. virtuellen Arbeitsplatz mit Web-Office, Cloud-Speicher und Messenger-Anwendungen erweitert werden.
Piazolo zufolge nimmt Bayern bundesweit einen Spitzenplatz bei der Fortbildung von Lehrkräften zum Themenfeld „Digitale Bildung“ ein. Allein im Jahr 2021 wurden rund 7.300 Veranstaltungen mit über 255.000 Teilnahmen gezählt. „Digitale Bildung“ macht damit inzwischen einen Anteil von ca. 51 Prozent am Gesamtangebot der staatlichen Lehrerfortbildung aus.
Um von der digitalen Kultur der Zusammenarbeit und des Teilens von Wissen zu profitieren, haben sich von den 76 Bildungsregionen im Freistaat 37 zu einer „Digitalen Bildungsregion“ weiterentwickelt. Die Akteure vor Ort arbeiten an einer möglichst engen Vernetzung von schulischen und außerschulischen Bildungsträgern, um die digitale Transformation gemeinsam zu gestalten.
Darüber hinaus sollen die Chancen datenbasierter Schulverwaltung und intelligenter Vernetzung von Prozessen genutzt werden, um die Verwaltung effizienter, flexibler und bürgerfreundlicher zu machen.
Dr. Florian Herrmann, Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, informierte darüber, dass die vielfältigen Initiativen der gesamten Staatsregierung zur Vermittlung von Medienkompetenz sich an verschiedene Adressaten richteten und unterschiedlichen Ansätzen folgten. Dafür wende der Freistaat 2022 insgesamt über 25,3 Mio. Euro auf. So wurde beispielsweise digitale Bildung/Medienbildung als schulart- und fächerübergreifendes Bildungs- und Erziehungsziel fest im Lehrplant verankert. Der Pilotversuch „Digitale Schule der Zukunft“ setzt u. a. an der personenbezogenen Ausstattung mit mobilen Endgeräten an. Im Umwelt- und Verbraucherschutz wurden zwei Medienkompetenzprojekte mit insgesamt 350.000 Euro unterstützt.
In den Bereichen der Kindertagesbetreuung und der Jugendhilfe werden 2022 insgesamt 13 Medienkompetenzprojekte mit rund 7,2 Mio. Euro gefördert, hob Digitalministerin Judith Gerlach hervor. Mit der Medienkompetenz-App „Wo ist Goldi? – Sicher Surfen im Netz“ habe der Freistaat eine in die aktuelle Zeit passende Möglichkeit geschaffen, Kindern spielerisch den sicheren Umgang mit digitalen Medien im Internet aufzuzeigen.
DK
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