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(GZ-17-2023 - 14. September)
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► Katzenschutzgesetz:

 

Die Kommunen sind gefordert

Schleppende Umsetzung in Bayern Kastration von Katzen ist Tierschutz

 

Unterernährt, krank und von Parasiten befallen: Millionen Straßenkatzen kämpfen hierzulande jeden Tag um ihr Überleben. Katzenmütter bekommen bis zu drei Mal im Jahr zwei bis sechs Junge. Die Tiere vermehren sich rasant. An die 300.000 freilebende Katzen leben nach Schätzungen im Freistaat. Mit einer Kastration ihrer Tiere können Katzenhalter einen erheblichen Beitrag leisten, um das Elend zu mindern.

In mehr als 1.100 deutschen Städten und Gemeinden ist es bereits Pflicht, seine Katze kastrieren zu lassen, wenn es sich um Freigänger handelt. In der Regel ist diese mit einer Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht verbunden.

Aktuell bestehen zwei Möglichkeiten, Verordnungen zur Kastrationspflicht umzusetzen: entweder über das kommunale Ordnungsrecht oder über das Tierschutzgesetz. Seit 2013 können Bundesländer mit dem Paragrafen 13b des Tierschutzgesetzes selbst eine landesweite Verordnung erlassen oder dies über eine Zuständigkeitsverordnung den Landkreisen oder Kommunen überlassen.

In Bayern läuft die Umsetzung jedoch schleppend. Zwar haben dort die Kommunen laut Umweltministerium 2015 die Erlaubnis bekommen, die Verordnungen zu erlassen. Aber bisher tut es kaum eine, obwohl seit 2019 im Landeshaushalt sogar finanzielle Mittel dafür bereit stehen – dieses Jahr voraussichtlich zwei Millionen Euro.

Nach Angaben von Andrea Mittermeir, Vorstand Tierfreunde Brucker Land e.V., war Laufen im Berchtesgadener Land Anfang des Jahres bayernweit die erste Gemeinde mit einer KSVO, die aufgrund des Antrags des Vereins Katzenhilfe Salzachtal e.V. eingeführt wurde; Aschaffenburg zog kurz dar-
auf nach. In Dachau, Pfaffenhofen und im Landkreis Landsberg ist die Verordnung noch in der Abstimmung, in Denklingen, Egling an der Paar, Penzing und Utting am Ammersee soll sie ab Januar 2024 gelten.

Angewiesen auf menschliche Fürsorge

Das Leid der Straßenkatzen ist über die Jahre zu einem der größten unbemerkten Tierschutzprobleme in Deutschland geworden. Denn freilebende Katzen sind keine Wildtiere, die allein gut zurechtkommen, sondern domestizierte Haustiere, die auf menschliche Fürsorge und Pflege angewiesen sind. Um ihr Leid langfristig zu beenden, ist es deshalb höchste Zeit, in den Kommunen endlich tätig zu werden.

DK

 

 

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