Politikzurück

(GZ-5-2024 - 29. Februar)
gz landespolitik

► Landkreismanager sollen Ländlichen Raum aufwerten:

 

Analyse zur Attraktivitäts- und Wertsteigerung ländlicher Räume

Hanns-Seidel-Stiftung e.V. präsentiert Ergebnisse einer Studie

 

Günzburg./München. Bei der Vorstellung der Studie zur Analyse zur Attraktivitäts- und Wertsteigerung ländlicher Räume im Auftrag der Hanns-Seidel-Stiftung hat Studienleiter Prof. Dr. Roland Mattmüller die Potenziale des Ländlichen Raumes und daraus resultierende Handlungsempfehlungen abgeleitet. Als zentrales Ergebnis soll ein Landkreismanager den Transformationsprozess vor Ort koordinieren und die Interessengruppen Politik, Unternehmen und private Haushalte zusammenführen, um den ländlichen Raum zu stärken.

Die Infrastruktur auf dem Land ist schwächer ausgeprägt als in den Städten. Dies und weitere Faktoren führen zu einem Attraktivitätsverlust, der z. B. zur Abwanderung gut ausgebildeter junger Menschen führt. Dabei verfügt der ländliche Raum über besondere Ressourcen und Wettbewerbsvorteile wie die Verfügbarkeit von Fläche oder bessere Lebens- und Wohnqualität. Diese Standortvorteile müssen mehr in den Fokus gerückt werden, mit dem Ziel einer Transformation hin zur Attraktivitäts- und Wertsteigerung ländlicher Räume. Hiervon würde sowohl der Mittelstand enorm profitieren als auch die Mehrheit von 57 Prozent der deutschen Bevölkerung, die im Ländlichen Raum sesshaft ist. Im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben, wo die Studie in Günzburg vorgestellt wurde, trifft dies sogar auf 62,7 Prozent zu.

Landrat Dr. Hans Reichhart: „Unser Landkreis ist stark ländlich geprägt, das birgt auch große Chancen für die Bevölkerung. Durch die Studie der Hanns-Seidel-Stiftung können wir Entwicklungspotenziale klarer identifizieren und entwickeln. Das wird unseren Landkreis und damit auch die Menschen, die hier leben, spürbar voranbringen.“

Schlüsselrolle für den Mittelstand

Der Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, der Europaabgeordnete Markus Ferber erklärt: „Der Mittelstand kann zum Wachstum einer ganzen Region seinen Beitrag leisten. Ihm kommt eine Schlüsselrolle bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze zu und wird so zum Wachstumsmotor. Der Erhalt und Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten vom Landwirt über Bäcker und Metzger zum Handwerk im gewerblichen Bereich und weiter bis zum Mittelständler mit mehreren hundert Arbeitsplätzen stellt enormes Wachstumspotenzial dar und bietet auch den Menschen vor Ort einen Mehrwert im Lebensraum. Daran müssen wir arbeiten, um den ländlichen Raum weiter zu beleben!“

Bezugsgruppenorientiertes Managementkonzept

Strategisch angelegt zeigt die Studie mit Hilfe eines bezugsgruppenorientierten Managementkonzepts Ansätze und Handlungsempfehlungen für Landkreise auf, welche zur Wertsteigerung und zur wirtschaftlichen Transformation des Ländlichen Raums führen können. „Politik, Unternehmen und Bürger müssen sich ihrer vorhandenen Standortfaktoren bewusst werden und diese durch koordiniertes Zusammenwirken besser sichtbar machen“, so Studienleiter Prof. Dr. Roland Mattmüller von der Managementberatung und -Training in Dillingen an der Donau, der die Umsetzung „in vermehrten Landkreis-Kooperationen, dem Ausbau der Digitalisierung zur Schaffung von modernen Arbeitsplätzen, mehr Nahverkehr, aber auch durch Coworking Spaces oder durch den Abbau regulatorischer Hemmnisse durch Vorschriften“ sieht. „Bei einem Landkreismanager wäre die Bündelung dieser Aufgaben gut angesiedelt“, stellt Prof. Mattmüller in seiner Studie fest. Vor der Einleitung von Transformationsmaßnahmen müssten die betroffenen Gebiete typologisch richtig eingeordnet werden, wofür die nun veröffentlichte Studie den Rahmen bietet.

www.hss.de

Die gesamte Studie „Analyse zur Attraktivitäts- und Wertsteigerung ländlicher Räume unter Berücksichtigung von standort- und bezugsgruppenorientierten Faktoren“ kann über das Webangebot der Hanns-Seidel-Stiftung unter www.hss.de heruntergeladen werden.

 

 

Dieser Artikel hat Ihnen weitergeholfen?
Bedenken Sie nur, welche Informationsfülle ein Abo der Bayerischen GemeindeZeitung Ihnen liefern würde!
Hier geht’s zum Abo!

 

GemeindeZeitung

Politik

AppStore

TwitterfacebookinstagramYouTube

Google Play

© Bayerische GemeindeZeitung