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(GZ-10-2024 - 16. Mai)
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► Bayerischer Ministerrat:

 

Stärkung des Kongressstandorts Bayern

 

2023 war ein Erfolgsjahr für den bayerischen Tourismus. Zum zweiten Mal überhaupt wurde die magische Grenze von 100 Millionen Gästeübernachtungen überschritten. Der Tourismus in Bayern steht für gut 28 Milliarden Euro Wertschöpfung (Gesamtumsatz 48 Milliarden Euro) und rund 550.000 Erwerbstätige. Auf ihn entfallen sieben Prozent aller Arbeitsplätze im Freistaat. „Auf dieser beachtlichen Bilanz bauen wir auf und entwickeln den Tourismus weiter“, informierte Staatsministerin Michaela Kaniber im Rahmen einer Kabinettssitzung.

Handlungsansätze sieht die Staatsregierung dabei unter anderem in den Bereichen Digitalisierung und im Einsatz von künstlicher Intelligenz. Wichtigstes Vorhaben ist hier die BayernCloud Tourismus, ein weiterer Baustein ist die digitale Besucherlenkung. Durch die Eingliederung des Tourismus in das Bayerische Landwirtschaftsministerium sieht die Staatsregierung große Chancen, weitere Synergieeffekte zu heben. Gerade im Bereich der regionalen Produktvermarktung gibt es vielversprechende Potenziale. Auch im Bereich des Agritourismus werde Bayern erhebliche Synergieeffekte realisieren, zeigte sich Kaniber überzeugt.

Tourismusförderung

Im Bereich der Tourismusförderung plant der Freistaat Ausgabemittel in Höhe von 48,6 Millionen Euro pro Jahr im Doppelhaushalt 2024/25, um den Tourismus zu stärken und Wachstumschancen wie etwa im Gesundheitstourismus zu nutzen.

Da der Freistaat einen hervorragenden Ruf als Geschäftsreisedestination genießt, sieht Bayern laut Kaniber einen Chancenmarkt beim Geschäftstourismus. Da das Potenzial in diesem Bereich in den vergangenen Jahren jedoch nicht immer voll ausgeschöpft worden sei, soll eine Initiative für Bayerns Kongresswirtschaft auf den Weg gebracht werden. Ziel ist es, im Wettbewerb der Destinationen wieder aufzuschließen und gleichzeitig eine Pionier-Rolle zu übernehmen. Der Freistaat ist das erste deutsche Flächenland, das entsprechende Maßnahmen auf den Weg bringt und damit das erste Land, das Städte und ländliche Regionen bei der Kongressakquisition gleichermaßen unterstützt.

In den vergangenen letzten Jahren hätten zahlreiche Standorte im In- und Ausland die Anwerbung von Kongressen finanziell unterstützt und damit auch zu ihren Gunsten beeinflusst, berichtete Kaniber und stellte klar: „Wir wollen hier nicht tatenlos zuschauen. Unsere neue Initiative ist der richtige Weg, damit Bayern als Kongressstandort auch zukünftig in der höchsten Liga spielt.“ In den kommenden fünf Jahren sei ein finanzielles Engagement des Freistaats in Höhe von 25 Millionen Euro geplant.

Gefördert werden können Kongresse und Tagungen, die bis Ende 2029 stattfinden. Projektträger ist die Bayern Innovativ GmbH mit Sitz in Nürnberg. Die Beteiligten wickeln die Verfahren vollelektronisch ab, um den bürokratischen Aufwand für alle Seiten gering zu halten. Voraussichtlich ab dem 22. Juli können Anträge für die Kongressförderung gestellt werden.

Festbetragsfinanzierung

Die Projekte fördert der Freistaat mit einer Festbetragsfinanzierung, gestaffelt nach Teilnehmerzahl und Veranstaltungsdauer, mit Förderzuschlägen für internationale Veranstaltungen und solche in der Kongress-Nebensaison. Dabei können geschlossene Fachveranstaltungen mit mindestens 300 Teilnehmern und einer Dauer von mindestens zwei Tagen eine Förderung erhalten. Entsprechende Veranstaltungen müssen entweder grundsätzlich neu konzipiert sein oder als etabliertes Format erstmals wieder in Bayern stattfinden.

Vermehrt Kongresse in Bayern

„Die vermehrte Ausrichtung von Kongressen in Bayern erhöht die touristische Nachfrage vor Ort und bringt Arbeitsplätze und Wertschöpfung. Hotels, Gaststätten, Handel und touristische Dienstleister werden unmittelbar von dieser Entwicklung profitieren. Kongressförderung ist effektive Wirtschaftspolitik“, unterstrich die Ministerin. Kongresse fungierten als Keimzelle für neue Ideen, trügen maßgeblich zum Wirtschaftswachstum bei und seien Motor für wissenschaftlichen Fortschritt. Mit der neuen Initiative würden somit drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

DK

 

 

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