(GZ-11-2023) |
► Günstig Strom tanken: |
Ein Bürger-Ladenetz für das Freisinger Land |
Ein Beitrag von Florian Christner, Redaktion „Profil“ Die Bürger Energie Genossenschaft Freisinger Land fördert mit ihren Ladesäulen die Elektromobilität vor Ort – und verdient Geld damit. Was können sich andere Genossenschaften abschauen? Was der Aufbau eines Ladenetzes für Elektroautos mit Henne und Ei zu tun hat, erklärt Werner Hillebrand-Hansen gerne. „Die Verkehrswende kommt nur voran, wenn es ein attraktives Angebot an Lademöglichkeiten gibt. Andererseits lassen sich Ladesäulen nur wirtschaftlich betreiben, wenn die Nachfrage da ist. Wir wollen dieses Henne-Ei-Problem lösen und beim Aufbau einer Ladeinfrastruktur mit positivem Beispiel vorangehen“, sagt der Vorstand der Bürger Energie Genossenschaft Freisinger Land (BEG).
Um Ostern 2021 machten sich Werner Hillebrand-Hansen und sein Vorstandskollege Andreas Henze an die Arbeit. Unterstützt werden sie von den vier angestellten Teilzeitkräften der Genossenschaft. Im Jahr 2022 kam der Ausbau zügig voran. „Anfang 2022 standen drei Ladestationen mit sechs Ladepunkten zur Verfügung. Bis Ende 2023 sollen es über 60 Ladepunkte an mehr als 30 Standorten werden“, berichtet Hillebrand-Hansen. Zwei Gleichstrom-Schnellladestationen mit bis zu 50 Kilowatt (kW) Leistung sind zentrumsnah in Moosburg und Eching geplant. In Niederhummel soll die erste Bürger-Solar-Ladestation mit PV-Überdachung und Stromspeicher entstehen. „Die BEG betreibt die meisten öffentlichen Ladepunkte im Landkreis Freising und bringt die E-Mobilität in der Region damit entscheidend voran“, betont der Vorstand. Viele Schnittstellen zu anderen Akteuren Die Bürger Energie Genossenschaft Freisinger Land hatte sich vor einigen Jahren schon einmal mit dem Aufbau eines öffentlichen Ladenetzes beschäftigt, das Thema damals aber nicht weiterverfolgt. „Die E-Mobilität war noch nicht so weit. Es gab mehr Widerstände, die Säulen wären weniger ausgelastet gewesen, und wir hatten nicht die richtigen Partner“, erläutert Hillebrand-Hansen. Denn der Aufbau einer öffentlichen Ladeinfrastruktur sei nicht trivial. Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Wer übernimmt die Abrechnung? Welche Standorte kommen infrage? „Bei dem Thema gibt es viele Schnittstellen zu anderen Akteuren, die alle bedacht werden müssen“, berichtet der Vorstand. Der neuerliche Anlauf im Jahr 2021 stand dann unter besseren Vorzeichen. Das Unternehmen Hubject vernetzt als sogenannter Intermediär die Ladesäulen der BEG Freisinger Land mit allen gängigen Ladestrom-Anbietern. Das Roaming-Modell dahinter funktioniert ähnlich wie bei Mobilfunkanbietern, wo Handy-Nutzer bei entsprechenden Vereinbarungen der Netzanbieter auch über ein fremdes Netz telefonieren und surfen können. So können auch Kunden etwa von EnBW mobility, Shell Recharge, Plugsurfing, ADAC e-Charge, NewMotion, BMW Charging oder Charge&Fuel von VW per Ladekarte oder App zu den Tarifen des jeweiligen Anbieters das Bürger-Ladenetz der BEG nutzen. Die Abrechnung und den Kundenservice übernehmen die Inselwerke für die BEG. Die Bürgerenergiegenossenschaft aus dem brandenburgischen Eberswalde hat sich unter anderem auf die Planung öffentlicher Ladepunkte sowie auf Fernwartung, Hotline-Service und Abrechnung spezialisiert. Ruft ein Nutzer die auf den Ladesäulen der BEG genannte Hotline an, hilft ihm ein Ansprechpartner der Inselwerke weiter. Günstig Strom tanken mit der Bürgernetz-Ladekarte Zudem haben die Inselwerke eine Bürgernetz-Ladekarte entwickelt, die auch von der Bürger Energie Genossenschaft Freisinger Land angeboten wird. Besitzer der BEG-Ladekarte erhalten an den Säulen des Freisinger Ladenetzes günstigen Bürger-Strom von der Genossenschaft. Denn die BEG tritt auch als lokaler Stromversorger auf. Jeweils zehn Prozent des Ladestroms kommen vom Bürger-Windrad Kammerberg und vom Bürger-Solarpark Paunzhausen der BEG. „Dieser Wind- und Solarstrom wird nicht an der Strombörse verkauft und dabei in Graustrom umgewandelt, sondern direkt in den Bilanzkreis unserer Bürger-Strom-Kunden geliefert“, erklärt Hillebrand-Hansen. Die verbleibenden 80 Prozent des Bürger-Stroms kommen komplett aus bayerischer Wasserkraft. Die Bürgernetz-Ladekarte wird deutschlandweit überall dort akzeptiert, wo es ein von den Inselwerken unterstütztes Bürger-Ladenetz gibt. Aktuell ist die Zahl dieser Netze aber noch überschaubar. Die Karte der BEG richtet sich deshalb vornehmlich an Bürger aus dem Landkreis Freising und Mitglieder der Genossenschaft, kann aber grundsätzlich von jedem erworben werden. Vorteile bietet sie für alle Fahrer von E-Autos, die vornehmlich im Landkreis Freising an den Ladesäulen der BEG Strom tanken wollen. Die Genossenschaft verkauft die Karte für einmalig 9,90 Euro ohne monatliche Grundgebühr. Inhaber der Bürgernetz-Ladekarte zahlen 41,9 Cent pro Kilowattstunde, BEG-Mitglieder einen Cent weniger „Bei Fremdanbietern kostet die Kilowattstunde teilweise deutlich über 60 Cent“, verdeutlicht Hillebrand-Hansen den Preisunterschied. Ladepunkte und Ladesäulen Ladepunkte sind gemäß Ladesäulen-Verordnung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie öffentlich zugängliche Stromanschlüsse, die ausschließlich zum Aufladen von Elektromobilen bestimmt sind und an denen jeweils nur ein Elektromobil aufgeladen werden kann. Ladesäulen oder Ladestationen sind technische Einrichtungen mit einem oder mehreren Ladepunkten. Die Ladesäulen der BEG Freisinger Land sind in der Regel mit zwei Ladepunkten ausgestattet, können aber auf bis zu vier aufgerüstet werden. Für die Bürger Energie Genossenschaft Freisinger Land ist das Ladenetz schon jetzt ein Erfolg. „Wir haben damit bereits im ersten vollen Geschäftsjahr Geld verdient“, sagt Hillebrand-Hansen. Die Anzahl der Ladevorgänge im Jahr 2022 habe sich im Vergleich zu 2021 auf 5.120 versiebenfacht. Die durchschnittliche Auslastung liege mittlerweile bei 0,63 Ladevorgängen pro Ladepunkt und Tag. Damit lasse sich das Netz wirtschaftlich betreiben. Die wenigen Ladesäulen, die im Moment noch nicht kostendeckend betrieben werden können, werden von den anderen Säulen querfinanziert. „Der Deckungsbeitrag ist höher als erwartet, aber wir haben auch konservativ kalkuliert“, sagt Hillebrand-Hansen. Geld verdienen mit der THG-Quote Die Erträge der BEG Freisinger Land aus dem Bürger-Ladenetz kommen aus drei Quellen: Besitzer der Bürgernetz-Ladekarte beziehen den Bürger-Strom der BEG, dazu kommen noch eine Ladestartgebühr und Erträge aus der sogenannten THG-Quote. Um den Ausstoß von Treibhausgasen im Verkehrssektor zu senken, hat der Bund eine Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) beschlossen. Sie verpflichtet Mineralölunternehmen dazu, die Emission von Treibhausgasen zu senken, die bei der Verbrennung ihrer Treibstoffe entstehen. Verfehlen Mineralkonzerne diese Ziele, müssen sie im THG-Quotenhandel Emissionsrechte von Verkehrsteilnehmern erwerben, die Treibhausgase eingespart haben. Davon profitieren seit Anfang 2022 nicht nur Fahrer von Elektroautos, sondern auch Anbieter von Öko-Ladestrom wie die Bürger Energie Genossenschaft Freisinger Land. Positive öffentliche Wahrnehmung Neben den Einnahmen hebt der Vorstand der BEG die positive öffentliche Wahrnehmung der Genossenschaft durch die Ladesäulen hervor. „Unsere Bürgernetz-Ladestationen sehen alle gleich aus, tragen unser Logo und stehen in der Regel gut sichtbar in der Ortsmitte. So haben sie einen hohen Wiedererkennungseffekt. Im Grunde sind das viele kleine Werbesäulen für unsere Genossenschaft“, sagt Hillebrand-Hansen. Jeder Ladevorgang sei gleichzeitig auch eine Interaktion mit den Kunden und Mitgliedern der Genossenschaft. Die BEG präsentiere sich auf diese Weise als Lösungsanbieter für die Energiewende und die Elektromobilität. Außerdem bleibe sie den Bürgern in Erinnerung. „Die Außenwirkung der Ladesäulen ist wirklich hervorragend. Eine genossenschaftliche Photovoltaik-Anlage auf einem öffentlichen Gebäude kann das nur schwer leisten, weil sie kaum wahrgenommen und auch nicht der Genossenschaft zugeordnet wird“, gibt Hillebrand-Hansen ein Beispiel. Zudem sei der Aufbau des Bürger-Ladenetzes regelmäßig Anlass für Berichte in den lokalen Medien. Das trage ebenfalls zur guten Wahrnehmung bei, sagt Hillebrand-Hansen. „Das erste Mal wird berichtet, wenn der Gemeinderat über die Ladesäule diskutiert. Zur Inbetriebnahme gibt es dann ein Bild mit dem Bürgermeister und dem Vorstand der Genossenschaft. Die Bürger nehmen so wahr, dass die Elektromobilität aus ihrer Nische herauskommt. Wenn sie erkennen, dass es genügend Ladesäulen gibt und die Reichweite kein Problem mehr ist, denken sie vielleicht selbst über ein E-Auto nach“, so die Hoffnung des Vorstands. Kommunen sind wichtigster Partner Wichtigster Partner beim Aufbau des Bürger-Ladenetzes sind die Kommunen im Landkreis Freising. „Wir sind auf alle zugegangen und haben unser Projekt vorgestellt. Vor allem die kleineren Gemeinden haben sich gefreut, weil sie bereits selbst nach Lösungen gesucht haben“, berichtet Hillebrand-Hansen. Einige Gemeinden seien sogar schon vor längerer Zeit mit dem Wunsch an die Genossenschaft herangetreten, Ladestationen zu errichten, zum Beispiel in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage. Vor allem bei der Suche nach geeigneten Stellplätzen ist die BEG auf die Zusammenarbeit mit den Kommunen angewiesen, denn diese stellen die Parkflächen für die Ladestationen zur Verfügung. Möglichst zentral und möglichst gut erreichbar sollten diese sein, berichtet der Vorstand. In den meisten Kommunen steht die Ladestation in der Nähe des Rathauses – auch, weil dieses normalerweise im Ortszentrum steht. „Vereinsheime oder Sporthallen kommen aber als Standort für eine Ladesäule genauso in Frage“, sagt Hillebrand-Hansen. Denn die BEG arbeitet beim Aufbau des Bürger-Ladenetzes auch gerne mit Vereinen zusammen, wenn diese Interesse an einer Ladestation haben. 21 von 24 Kommunen sind Mitglied Ziel der Genossenschaft ist es, landkreisweit in allen 24 Kommunen Ladestationen zu errichten. „Dieses Ziel haben wir fast erreicht, nur zwei Gemeinden fehlen noch. Sie haben die Umsetzung aus verschiedenen Gründen zurückgestellt“, berichtet Hillebrand-Hansen. Auch die Genossenschaft selbst profitiert von der Zusammenarbeit mit den Kommunen. 21 sind inzwischen Mitglied der BEG geworden, fünf mehr als noch vor zwei Jahren. „Mitgliedsgemeinden erhalten die erste Ladesäule von uns kostenlos, für jede weitere verlangen wir einen Baukostenzuschuss von 1.500 Euro. Eine kostenlose Ladesäule für die Mitgliedschaft – den Wink mit dem Zaunpfahl haben die Gemeinderäte durchaus verstanden“, sagt Hillebrand-Hansen. Im Gegenzug für die Errichtung der Ladesäulen stellt die Gemeinde die dafür benötigten Parkflächen für zehn Jahre kostenlos zur Verfügung. Außerdem sorgt sie für die notwendige Parkbeschilderung, Rammschutz und Bodenmarkierungen. Je nach Auslastung der Ladestation erhalten die Kommunen sogar eine jährliche Umsatzmiete. Ab einem Ladevorgang pro Tag und Ladepunkt sind es 200 Euro, ab 1,5 Ladevorgängen 400 Euro und ab zwei Ladevorgängen 600 Euro. Bisher hat die Genossenschaft nur Ladesäulen für Wechselstrom (AC) verbaut. Diese sind technisch deutlich einfacher aufgebaut als Ladesäulen für Gleichstrom (DC), dafür sind sie nicht so leistungsfähig. Ein Großteil der Ladestationen der BEG hängt am öffentlichen Stromnetz. Jede AC-Säule verfügt über zwei Ladepunkte und hat eine Anschlussleistung von 44 kW. Theoretisch können zwei weitere Ladepunkte pro Säule nachgerüstet werden. „Anschlüsse für AC-Ladesäulen können die Netzbetreiber – vergleichbar mit Baustrom – innerorts fast überall zur Verfügung stellen. Bei DC-Schnellladesäulen wird die Standortsuche komplexer, weil diese viel mehr Strom ziehen“, sagt Hillebrand-Hansen. Keine Förderprogramme in Sicht Um die Kosten zu optimieren, sollte der Netzanschlusspunkt möglichst nah liegen und gut erreichbar sein, rät Hillebrand-Hansen. „Kann ich das Kabel durch eine Wiese führen oder muss ich dazu die Straße aufreißen? Wie viele Meter muss ich graben? Das kostet alles Geld.“ Für jede Ladestation inklusive Netzanschluss muss die Genossenschaft durchschnittlich einen niedrigen fünfstelligen Betrag berappen. Bei den bisher aufgestellten Ladesäulen der Bürger Energie Genossenschaft Freisinger Land erstattete der Bund 80 Prozent der Kosten über ein Förderprogramm – ein Glücksfall, denn das werde es in Zukunft nicht mehr geben, mutmaßt Hillebrand-Hansen. Seit Januar 2022 habe es keinen Aufruf mehr gegeben, eine Förderung zu beantragen. „Die Situation ist völlig undurchsichtig, vom Bund kommt leider gar nichts. Langsam wird es peinlich, denn die Ampelkoalition hat sich doch die Förderung der Elektromobilität auf die Fahnen geschrieben“, klagt der Vorstand. Sollte doch wieder mal ein Förderprogramm aufgelegt werden, rechnet Hillebrand-Hansen mit einer Förderung von 50 bis 60 Prozent der erstattungsfähigen Kosten. Trotzdem plant die Genossenschaft, ihr Bürger-Ladenetz weiter auszubauen. Perspektivisch kann sich Hillebrand-Hansen den Zubau von zehn bis 20 Ladestationen jährlich vorstellen, sofern ein geeignetes Förderprogramm aufgelegt wird. Dazu will er auch mit den Betreibern von Supermärkten sprechen, denn dort gibt es genügend Parkplätze und Platz für Ladestationen und mutmaßlich auch den Bedarf. Partner der Kommunen auf dem Land Obwohl zwei Autobahnen durch den Landkreis führen, gehören Ladestationen in Autobahnnähe nicht zum Geschäftsmodell der Genossenschaft. „Wir sehen uns als Partner der Kommunen auf dem Land. Dort verdienen wir mit unseren Ladesäulen auch gutes Geld. Standorte für Stromtankstellen an Autobahnausfahrten oder Raststätten sind so begehrt, dass diese ausgeschrieben und an den Meistbietenden vergeben werden“, sagt Hillebrand-Hansen. Selbst wenn die Ladesäulen in den ersten Jahren nicht kostendeckend betrieben werden können – den Unternehmen gehe es darum, sich die Standorte für die Zukunft zu sichern. Hilfreich bei der weiteren Planung des Bürger-Ladenetzes sind auch die Daten, die durch die Nutzung der bestehenden Ladestationen generiert werden. Über ein Portal der Inselwerke kann Hillebrand-Hansen die Daten jederzeit einsehen, einmal im Monat erhält er mit der Abrechnung eine Aufstellung, wann, wo und wie viel Strom an den Säulen des Bürger-Ladenetzes getankt wurde. „Die Auslastung der Ladesäulen zeigt mir, wo Nachfrage besteht. Dort kann ich dann das Bürger-Ladenetz nachverdichten“, sagt Hillebrand-Hansen. Die Daten hätten auch gezeigt, dass die Fahrer die Akkus ihrer Fahrzeuge nicht vollladen, sondern lediglich zwischenladen. Die durchschnittliche Ladezeit betrage rund drei Stunden. „Eine Parkzeitbeschränkung ist deshalb aktuell nicht notwendig, denn die Nutzer fahren ohnehin bald wieder weiter“, sagt der Vorstand. Wichtig sei jedoch, dass die Kommune die Parkplätze an den Ladesäulen zu 100 Prozent für E-Autos widmet, damit dort keine Verbrenner parken. Planung bindet erhebliche Kapazitäten Anderen Energiegenossenschaften, die ebenfalls über den Aufbau eines Ladenetzes nachdenken, rät Hillebrand-Hansen zu. Abgesehen vom geringeren Investitionsvolumen seien Planung, Bau und Inbetriebnahme von Ladestationen auch nicht komplexer als bei einer Photovoltaik-Anlage, meint der Vorstand. Bei vielen Ladestationen lasse sich die Planung zudem rationalisieren und systematisieren. Trotzdem sei die Arbeit nicht zu unterschätzen und nur mit entsprechender personeller Ausstattung zu bewerkstelligen. „So ein Projekt bindet erhebliche Kapazitäten. Wir haben das intern geplant und umgesetzt, umgerechnet war das ein halbes Jahr Arbeit für eine Vollzeitkraft“, sagt Hillebrand-Hansen. Ein bis zwei Ladesäulen könne jede Energiegenossenschaft stemmen. „Alles andere ist ehrenamtlich nicht mehr darstellbar und erfordert professionelle Strukturen in der Genossenschaft.“ Vor allem ein Faktor sollte bei der Planung nicht unterschätzt werden, mahnt Hillebrand-Hansen: die Zeit. „Bis die Förderanträge genehmigt sind, vergeht schnell ein halbes Jahr. Vorher darf ich keine Aufträge vergeben. Der Netzanschluss benötigt weitere fünf bis 14 Monate, in der Regel acht bis zwölf Monate. Die Installation der Ladestation nimmt nochmal zwei Monate in Anspruch. Der Autofahrer kann also erst zwei Jahre nach Projektbeginn das erste Mal sein Auto laden. Ein Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass die Verträge mit den Kommunen zur Überlassung der Parkflächen oft innerhalb von Tagen unterschrieben sind.“ |
Florian Christner, Redaktion „Profil“
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